
22.03., 19 Uhr: Zeitzeugengespräch „Geschichte des FDGB-Feriendienstes in Neuglobsow und Dagow von 1952 bis 1990“
Welch eine lange Geschichte!
FDGB-Feriendienst bedeutete nicht nur, dass im Sommerhalbjahr zwischen 4.000 und 5.000 Menschen hier einen Urlaub zu günstigen Preisen verbringen konnten, sondern dass im Winterhalbjahr Werktätige zu Erholungskuren nach Neuglobsow und Dagow kamen. So wurden die Unterkünfte und gastronomischen Angebote ganzjährig genutzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren durchgehend beschäftigt.
1952 bereits gingen „Haus Hirschberg“ und „Haus Brandenburg“ an den FDGB über. In den 60er Jahren folgten das „Haus am Dagowsee“ (ehemals Hummel) und das „Fontanehaus“ (ehemals Krüger). Betriebsferienheime wie „Freundschaft“ (ehemaliger Lokschuppen), „Friesenhaus“ (ehemals für KKW-Rheinsberg) und „Stechlin“ (Baukombinat Frankfurt/Oder) wurden als sog. EBEH (einbezogene Betriebserholungsheime) übernommen.
1972 wurde das Urlauberrestaurant eröffnet, 1975 „Haus Rheinsberg“ fertiggestellt. Zur Verpflegung im Urlauberrestaurant strömten zudem 800-900 Urlauber aus den Bungalowsiedlungen verschiedener Betriebe. Es erwarteten die Urlauber sogar eine Bar und ein Raum für Veranstaltungen, der bis zu 400 Personen fasste. Im „Haus Rheinsberg“ gab es neben einer Arztpraxis auch ein Kinderspielzimmer, Räume für Arbeitstherapie (Keramik und Filzarbeiten) und auch dort eine Bar.
Ende der 80er Jahre begannen Renovierungs- und Umbauarbeiten im Urlauberrestaurant – Vergrößerung von Bar und Bauernstube, Sporträume für den Winter, eine neue Küche…Zur Eröffnung der Neuerungen kam es dann aber nicht mehr – 1990 mussten alle FDGB-Liegenschaften und Betriebsteile abgewickelt werden. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhielten die Chance, einzelne Betriebsteile zu pachten.
Soweit das grobe historische Gerüst.
Aber hinter allen Zahlen und Orten stehen viele persönliche Erinnerungen an Erfolge, Mühen, Betriebsvergnügen, kollegialen Zusammenhalt und Späße, aber auch an Enttäuschungen über manche Entwicklungen, Hoffnung auf Verbesserungen.
Dies alles wollen wir am 22. März zusammentragen und uns inspirieren lassen von Fotos und Archivmaterial, aber auch von möglichst vielen persönlichen Erinnerungsstücken.
Bitte bringen Sie diese Erinnerungsstücke mit, z.B. Geschirr, Auszeichnungen, Hinweisschilder, Arbeitsverträge, Ablaufpläne z.B. der Erholungskuren…
Wie immer zu den Zeitzeugengesprächen über unsere Ortsgeschichte beginnen wir mit einem vorbereiteten Teil und freuen uns danach oder dazwischen auf lebendige Beiträge aus dem Publikum. Bitte bringen Sie deshalb auch Ihre Geschichten mit und scheuen Sie sich nicht, sich auch zu Wort zu melden!
22. März, 19 Uhr | Stechlinsee-Center Neuglobsow | Eintritt frei | Bier vom Fass | wir freuen uns über Spenden!
Vorbereitungsteam: Carola und Andreas Kalisch, Bernd Protze, Jürgen Graetz, Susen Liepner, Ruth Curio und Joachim Krebser